Mit Rektaltuben von Diazepam (anderer Name auch Stesolid) kann man Krampfanfälle verkürzen. Jeder Hund reagiert unterschiedlich auf dieses Mittel, manche sind von einer Rektaltube so müde und schlapp, daß sie für längere Zeit nicht mehr zu „gebrauchen“ sind, andere merken überhaupt nicht, daß sie etwas bekommen haben, manche brauchen auch mehrere Tuben, bevor das Medikament überhaupt Wirkung zeigt.
Wir haben im Oktober Diazepam Rektaltuben verschrieben bekommen und bei zwei Anfällen bisher eingesetzt. Der erste Anfall war eher mittelschwer und nach dem Geben von einer Tube in kurzer Zeit zu Ende. Danach war Jaro völlig normal, von Müdigkeit keine Spur. Der zweite Anfall gehörte zur schwereren Sorte und kündigte sich auch mit langem Vorspiel an (das ist bei Jaro immer ein Zeichen, daß ein längerer Anfall kommt). Noch bevor er richtig mit dem Krampfen anfing, gab ich ihm deshalb eine Rektaltube. Leider ließ es sich damit nicht verhindern, daß es zum eigentlichen Krampfen kam, deshalb bekam er noch eine zweite Tube von mir. Da er zufällig vor dem Schrank krampfte, auf dem ich meine Digicam liegen habe, begann ich, den Anfall etwa eine halbe Minute nach Verabreichung der zweiten Tube zu filmen.
Zum Vergleich ein älteres Video von einem seiner schwereren Anfälle, ganz ohne Behandlung:
Es zeigt sich, daß man mit der Gabe von Diazepam die Länge eines Anfalls verkürzen kann. Jaro reagiert auch nicht so stark auf das Medikament, daß er davon längere Zeit müde werden würde.
Generell empfiehlt es sich, auch wenn man gewöhnlich kein Diazepam verabreicht oder verabreichen will, einen kleinen Notvorrat davon vorrätig zu haben. Mir ist ein Fall bekannt, wo ein krampfender Border Terrier das Leben durch Überhitzung verloren hat (dazu kann es durch einen starken Krampfanfall kommen), und der Besitzer sich zuvor geweigert hat, Diazepam zu verwenden. Der Border Terrier hatte nur leichte Krampfanfälle, da erschien das auch nicht nötig zu sein. Der Besitzer macht sich heute noch Vorwürfe, kein Diazepam gehabt zu haben, da er mit Hilfe dieses Mittels möglicherweise die Stärke des Anfalls hätte verringern und die Überhitzung hätte vermeiden können.
Auf jeden Fall sollte man, wenn man einen krampfenden Border Terrier hat, mit dem behandelnden Tierarzt darüber bzw. über eventuelle Alternativen sprechen.