Leider gibt es noch nichts Neues zu unseren Border Terriern zu vermelden, aber die finnischen Forscher sind bei einer anderen Rasse ein gutes Stück vorangekommen auf dem Weg zur Entwicklung eines Gentests. Bisher gab es bei Hunden nur eine bekannte Mutation für idiopathische Epilepsie (plus weitere bekannte Gendefekte für die sogenannte Lafora-Epilepsie), nämlich eine Mutation im LGI2 – Gen auf Chromosom 3. Diese ist verantwortlich für die sogenannte juvenile Epilepsie bei der Rasse der Lagotto Romagnolos. Nun haben die Forscher beim Belgischen Schäferhund/Tervueren, der sich mit dem Border Terrier das amerikanische Forschungsstipendium teilt, eine neue Epilepsie-Region entdeckt, nämlich auf Chromosom 37. Das SNP BICF2P890779 ist bei Homozygotie ein großer Risikofaktor für das Auftreten von Epilepsie bei der genannten Rasse. Die dazugehörige Genfamilie heißt ADAM. ADAM23 bindet zwei mit Epilepsie verbundene Proteine, LGI1, dessen Mutation für eine bestimmte Form von Epilepsie beim Menschen verantwortlich ist, und das bereits genannte LGI2.
Diese neue Erkenntnis wurde auch bei einigen anderen Rassen getestet, darunter auch beim Border Terrier. Hier scheint es jedoch keine Verbindung zwischen dieser Veränderung und der Erkrankung zu geben, während man beim Whippet und beim Kromfohrländer möglicherweise eine Verbindung hat – das konnte jedoch aufgrund einer zu kleinen Anzahl von DNA-Proben noch nicht weiter abgeklärt werden.
Da beim Belgier eine sehr hohe Anzahl von Hunden Träger des Risikoallels ist – zusätzlich zu den erkrankten Hunden – kann es nicht für einen Gentest verwendet werden. Es ist noch weitere Arbeit notwendig, um einen solchen entwickeln zu können, und die Rasse wird noch eine Weile darauf warten müssen, aber es ist ein großer Schritt vorwärts in der Epilepsieforschung bei Hunden.
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