Wie ich in einem vorherigen Beitrag geschrieben habe, hatte Prof. Dr. Hannes Lohi, der die Genforschung für die Border Terrier Krampfanfälle in Finnland leitet, einen Text geschrieben und mir gemailt, den man an Tierärzte weitergeben kann. Ich wollte ihn gern ins Deutsche übersetzen, bin aber noch nicht fertig. Da ich einen kranken Hund zu Hause habe und selber auch nicht fit bin, werde ich es in der nächsten Zeit auch nicht schaffen. Da aber auch schon Tierärzte, die den Blog hier lesen, nach diesem Text gefragt haben und diese zumeist in der Lage sind, Englisch zu verstehen, hier der Text auf Englisch: https://krampfendeborderterrier.files.wordpress.com/2012/04/lohi.pdf .
Dieser Text kann auch gern von Border Terrier – Besitzern an ihre Tierärzte weitergegeben werden.
Zusätzlich möchte ich noch anmerken, daß ein Genlocus nicht dasselbe ist wie ein genetischer Marker. Es ist wichtig zu verstehen, daß die Funde, die es im Erbgut des Border Terriers gibt, sich auf Genloci beziehen (Plural von Genlocus). Ein Genlocus ist ein Genort auf Deutsch und bezeichnet einen bestimmten Abschnitt auf einem Chromosom. Genloci bestehen aus einer großen Anzahl von Basenpaaren. Die Mutation(en), die zur Entstehung einer Krankheit führen, befinden sich irgendwo in diesen Basenpaaren. Ein Hund verfügt über etwa 2,4 Milliarden Basenpaare und ca. 19.000 Gene, so daß man sich – auch unter Berücksichtigung anderer Strukturen im Chromosom – ungefähr eine Vorstellung davon machen kann, welche Mengen von Basenpaaren sich innerhalb eines Genlocus befinden und weshalb es keine Sache von „heute auf morgen“ ist, die genauen Mutationen und einen genetischen Marker zu finden. Aber die Entdeckung eines Genlocus bzw. mehrerer Genloci schränkt die Anzahl der infragekommenden Basenpaare schon erheblich ein, man weiß also besser, wo man suchen muß auf dem Chromosom.
Leider gibt es Leute ohne Grundkenntnisse in Genetik, die ein Durcheinander aus diesen Begriffen machen. Es ist jedem nur zu empfehlen, sich Studienbücher über Genetik zu besorgen und sich genauer mit dem Aufbau von Erbgut, DNA, Genen usw. zu beschäftigen und die Begriffe, die in der Genetik verwendet werden, zu lernen und die Unterschiede zu verstehen. Es ist nicht hilfreich für die Anerkennung der Krankheit bei der Rasse, wenn man Dinge behauptet, die jeder, der Kenntnisse in Genetik hat, sofort als falsch identifizieren kann.